***** Ich halte fest: Das ist ein Liebeskummersong. Ein ungewöhnlicher, zugegeben. Immer wenn der Verlassene sich zu Bett begiebt, ist seine Geliebte (in seiner Phantasie) wieder da. Er kann nicht loslassen: "Though you are far away I know you'll always be near to me." Dass es sich hierbei um eine gewisse Besessenheit handelt, darauf deutet der Satz hin: "You alone, you alone and no one else, you were meant for me."<br>Tagsüber wird ihm klar, dass sie ihn doch verlassen hat: "I was wrong, I will cry, I will love you to the day I die ... When morning comes once more I have the loneliness you left me."<br>Deshalb freut er sich ja auch auf die Nacht: I go to sleep, sleep, and imagine that you're there with me. I look around me and feel you are ever so close to me. Each tear that flows from my eyes brings back memories of you to me."<br>Deshalb der ständige Rückzug auf: "I go to sleep".<br>Spannend ist die musikalische Umsetzung: Wir haben hier einen Dreivierteltakt, wie man ihn vom Walzer kennt. Aber die schnellen Viertel, die zudem werden so gruselig stakkatohaft mit einem antönenden Halbton darunter gespielt, dass genau dieses walzernde Tänzerische gar nicht aufkommt, sondern eher eine Horrorfilmatmosphäre entsteht - verstärkt durch die zwei genial gesetzen träumerischen Noten nach jedem "I go to sleep". <br>Die Bridge klingt nach klaren Dur-Akkorden und passt zu der durchdringenden Klarheit, die ihm verdeutlicht, dass es vorbei ist. Das Zurücksinken und Enden in dem Gruselwalzer kann dann durchaus als ein Rückfall in den Wahn gedeutet werden.<br>Also, das ist schon ziemlich durchdacht angelegt und effektvoll realisiert.<br>Dem kann ich meine Hochachtung nicht vorenthalten. |