****** Eine meiner ersten Lieblingsgruppen war T. Rex. Was mich damals an dieser Gruppe fasziniert hat, war zum einen die flotte Musik und zum anderen die faszinierende Persönlichkeit des Marc Bolan (im Grunde war er T. Rex, denn seine Mitmusiker spielten auf Platten und in den Berichten der Zeitschriften nur eine untergeordnete Rolle und wurden bis auf den Schlagzeuger Mickey Finn erst gar nicht erwähnt). Was bei seinen ersten beiden Erfolgen Ride A White Swan und Hot Love wie ein Übernachterfolg aussah, war in Wirklichkeit der Lohn für jahrelange harte Arbeit, geprägt durch ständige Mißerfolge. Bereits seit 1966 war Marc in der Szene aktiv, zuerst als Mitglied bei Johns Children, dann solo und schließlich zusammen mit Steve Peregrine Took als Tyrannosaurus Rex. Seit 1966 hatte dieses Duo Platten mit akustischer Rockmusik mit teilweise versponnenen, von Marc verfaßten Texten auf den Markt gebracht, die allerdings auf wenig Publikumsresonanz stießen. Daran ändert auch eine Tournee im Vorprogramm von The Who im Jahre 1967 nicht viel. Erst die Kürzung des Gruppennamens in T. Rex ebnete den Weg zum Erfolg und außerdem war Anfang der 70er Jahre die Zeit reif für eine solche Gruppe. Zwischen 1971-1974 war T. Rex in Europa einer der erfolgreichsten Band überhaupt, die einen Tophit nach dem anderen erzielen konnte und Edelmetall zu Hauf einsammelte. Als Marc am 16.09.1977, zwei Wochen vor seinem 30. Geburtstag an den Folgen eines Autounfalls starb, verlor die internationale Rockszene der 70er Jahre eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten. Der 1988 erschienene und von der Sendung Formel 1 vorgestellte Sampler Starke Zeiten läßt noch einmal die große Zeit von T. Rex aufleben. Die 16 Stücke auf Starke Zeiten waren zwischen 1970-1976 allesamt Hits und sind ein echtes Feuerwerk: Metal Guru, Children Of The Revolution, The Groover, Teenage Dream, Debora (ein Titel aus dem Jahre 1968, der als Wiederveröffentlichung 1972 bis in die englischen Top 10 kam), Truck On (Tyke), Think Zinc, Jeepster, Get It On (ein 87er Remix, das zeigt, wie zeitlos eigentlich die Musik von T. Rex ist), Hot Love (1971 T. Rex erster No. 1 Hit in England), Telegram Sam, I Love To Boogie (im Frühsommer 1976 der letzte nennenswerte Erfolg für die Gruppe), 20th Century Boy, New York City, Ride A White Swan (zur Jahreswende 1970/71 ihr erster Tophit) und Solid Gold Easy Action. Lange Rede, kurzer Sinn: Starke Zeiten bietet ein unvergleichliches Stück 70er Jahre Rockmusik und ist für jede Sammlung eine echte Bereicherung. |