***** Purer Gothic ist das allerdings nicht... Klar hat es einen leicht gothischen touch, vorallem wegen den beigefügten Frauenstimmen - doch dies taten zB. die Schweizer "Celtic Frost" auch schon 1985, und ich glaube nicht, dass es jemand wagen würde, diese Band als "Gothic" abzutun... Das gleiche gilt hier für "Paradise Lost"; zwar heisst die Scheibe "Gothic" und war somit stilbezeichnend für eine Armee von stumpfen Mitläufern, doch damit ist nicht hauptsächlich ihr Stil gemeint. <br><br>Die 1988 gegründete band zockt auf ihren 2. Werk aus dem Jahr 1991 klaren Death Metal mit leicht doomigen Elementen und wie gesagt der Oper oder wenn man es moderner haben möchte, dem Gothic entliehenen Flirtereien!<br><br>Sänger Nick Holmes grunzte damals noch was das Zeug hält, tief und brachial - die Musik war wie es für den Doom-Death üblich ist eher melancholisch, jedoch nicht bloss jammernd, sondern hart - angereichert mit schönen Gitarrenpassagen von Greg Mackintosh!<br><br>Komositorisch zeigte sich die Band noch nicht ganz ausgereift, die 3 Folgewerke "Shades of God", "Icon" und "Draconian times" waren dann perfektionierter, tiefschürfender und pointierter - danach verlor man sich in langweilig seichten Gefilden. <br>Dennoch ist "Gothic" ein wichtiges Album für "Paradise Lost", das nach dem brachialerem Debut "Lost Paradise" eine neue Richtung vorgeben sollte. |