***** Ein bemerkenswertes Debüt. Weitgehende Abkehr vom vergleichsweise eingängigen Sound der Smiths. "Alsatian Cousin" bildet einen bedrohlichen, gitarrenlastigen Auftakt, "Little Man What Now" ist eine nette, kleine akustische Nummer mit spanischem Flair. Das musikalisch unauffällig plätschernde "Bengali In Platforms" ist hinsichtlich Text ein kontroverser Titel. Könnte man ohne weiteres als rassistisch interpretieren ("life is hard enough when you belong here"). Andererseits singt er aber auch "shelve your western plans". Ein Appell an den betroffenen Immigranten, sich nicht dem Lebensstil des Gastlands anzupassen sondern seine kulturelle Identität zu bewahren? "Angel, Angel, Down We Go Together": dramatische Streicher, kurz und eher unauffällig. "Late Night, Maudlin Street": zumindest hinsichtlich der Länge (7:40 m) episch, musikalisch nicht so der Bringer, aber der Text macht einiges wett. "Break Up The Family" ist angenehmes Midtempo, irgendwie souliger Einschlag. Dann das pianolastige "The Ordinary Boys" (die Stimmung und der schleppende Beat erinnern mich etwas an "That Joke Isn't Funny Anymore"). "I Don't Mind If You Forget Me" ist eine schnelle Rock-Nummer ohne nennenswerte Melodie. "Dial-A-Cliché" ist eine irgendwie ganz schöne Ballade, der akustische Closer "Margaret On The Guillotine" eine Nettigkeit an die Adresse der Thatcher - mit unvermeidlichem, abruptem Ende. Und dann natürlich die beiden Überflieger "Everyday Is Like Sunday" und "Suedehead", die zu den besten Songs seines Repertoires gehören. Ein nicht rundum überzeugendes Album, aber für den Mut und die Originalität auf jeden Fall eine 5! |