| ****** Wüßte ich es nicht besser, daß Misplaced Childhood nicht 1985 erschienen ist und seinerzeit ein großer Erfolg war und den endgültigen Durchbruch für Marillion bedeutete, so würde ich dieses Album bei oberflächlichen Anhören in den Zeitraum zwischen 1974 und 1977 einordnen.<br>Was steckt alles drin in Misplaced Childhood? Das wäre zum einen die musikalische Nähe zu Genesis zu Zeiten von Peter Gabriel, was zum großen Teil an der markanten Stimme von Derek William Fish Dick liegt. Zum anderen gibt es Elemente der Musik von Pink Floyd und Yes. Allerdings haben sich Fish, Steve Rothery, Mark Kelly, Peter Trewavas und Ian Mosley nicht darauf beschränkt, irgendwelche musikalische Vorbilder zu kopieren, sondern schaffen es wie schon auf den vorangegangenen Alben einen eigenständigen Sound zu erschaffen, der den Zuhörer zeitweise in phantastische Traumwelt entführt. Irgendwo hat man alles schon einmal gehört, trotzdem klingt es aufregend und neu. Vor allem dann, wenn man die Genesis Alben der Jahre 1969 bis 1974 nicht kennt.<br>Nach einigen mittleren Hits in den Jahren 1983/84 und drei Alben, die sich allesamt in den englischen LP-Charts gut plazieren konnten, gelang Marillion mit Misplaced Childhood der ganz große Wurf. Das Album wurde nicht nur Nummer 1 in den englischen Albumcharts sondern es bescherte der Gruppe auch den weltweiten Durchbruch. Entscheidenden Anteil an diesem Erfolg hatten mit Sicherheit auch die beiden Singles Kayleigh und Lavender.<br>Die erste LP-Seite ist wie ein langer, schöner, intensiver Traum. Die 5 Stücke gehen nahtlos ineinander über, ohne das dabei stilistische Brüche entstehen. Schon der dramatisch anmutende Opener Pseudo Silk Kimono packt sofort. Hier klingt es fast so, als hätten sich Genesis und Pink Floyd zu einer ganz besonderen Einheit verschmolzen. Die weiteren Stücke Kayleigh, Lavender, Bitter Suite und Heart Of Lothian sorgen für ein Hörerlebnis der ganz besonderen Art.<br>Mit der zweiten Seite habe ich lange Zeit so meine Probleme gehabt, war ich immer der Meinung, daß sie gegenüber Seite etwas abfällt. Dem ist aber nicht so, denn von der Qualität her steht sie der ersten Seite in nichts nach. Das wird vor allem dann offenbar, wenn man das Album in einem Rutscht hört (am besten auf CD in der digital remaster Ausgabe von 1998). In Waterhole (Expresso Bongo), Lord Of The Backstage, Blind Curve, Childhoods End? und White Feather holen die 5 Musiker das Optimum von dem heraus, was eine Rockgruppe überhaupt spielen kann. Das wird besonders in den langen Stücken Bitter Suite und Blind Curve deutlich: Die Musiker spulen nicht einfach ein Musikprogramm herunter, sondern spinnen faszinierende Klangbilder. Hier tauchen einmal mehr Elemente auf, die angenehm an Genesis und Pink Floyd erinnern, letztendlich aber völlig eigenständig sind und die typische Handschrift von Marillion tragen<br>Für sein Erscheinungsjahr ist Misplaced Childhood meines Erachtens geradezu phänomenal. Wenn man sich einmal vor Augen hält, was in jener Zeit für zum Teil grottenschlechte Musik die internationalen Hitparaden beherrschte, dann kann man vor Marillion nur den Hut ziehen, ein solch gigantisches Werk eingespielt zu haben, das obendrein noch den Erfolg zuteil wurde, den es verdient hat. Neben Kate Bushs Hounds Of Love und Dire Straits Brothers In Arms ist Misplaced Childhood das mit Abstand beste Album des Jahres 1985.<br>Lange Rede kurzer Sinn: Misplaced Childhood ist ein Traum von einem Album, das locker mit Genesis stärksten Werken wie Selling England By The Pound oder The Lamb Lies Down On Broadway mithalten kann und das in keiner Sammlung fehlen sollte! Last edited: 17.05.2009 15:01 |
| **** ...mir ist das Album zu laut... |
| **** Ich kann mich den Ausführungen von Voyager2 nur absolut in den wesentlichen Teilen anschließen. Die erste Seite der LP erhält 5 bis 5,5 Sterne, die zweite Seite zwischen 3 und 3,5 Sternen - macht also insgesamt gute 4 Sterne. Die 5er-Wertung kann das Album bei mir nicht halten, auch wenn der sehr gute Eindruck der ersten Hälfte auch bei mir überwiegt. |
| ***** Ich bin weiterhin der Meinung wie damals auch, das waren die "kleinen Genesis". Das zeigten sie auch und gerade bei diesem Album. Sie klangen Mitte der 80er aber wesentlich besser als die Phil-Collinsschen Genesis. Das lag zuvorderst an Fish, dem begnadetsten Sänger seit Peter Gabriel |
| ***** Gutes Album. Fish geht mir nicht mal besonders auf die Nerven :) |
| ****** Mein absoluter Favorit unter den Marillion-Alben. |
| **** Ganz ordentliches Album. |
| ***** Ein (ziemlich) schönes Konzeptalbum, vielleicht eine Spur<br>zu glattpoliert für meinen Geschmack. Der Vergleich mit<br>Genesis drängt sich durchaus auf, vor allem wegen<br>der Ähnlichkeit der Stimmen von Fish und Phil Collins.<br><br>Allerdings erreicht dieses Album zu keiner Zeit die<br>Genialität der frühen Genesis Werke (mit Peter Gabriel)....<br><br>Sehr grosszügig aufgerundete 5. |
| **** Mein D/S ist unter der 4.5.<br>Trotzdem, wenn man die Platte hört kommt sie einem einfach nur gut vor.<br>Die Stimmungsschwankungen sind bemerkenswert und komplex.<br>Für die Band war es ihr kommerziell größter Erfolg.. Last edited: 13.04.2015 21:52 |
| ****** Geniale Gesamtkomposition mit einem phänomenalen Single-Hit.<br><br>24.03.23: Zu diesem Album gibt es eine Podcast-Folge "1001 Musikgeschichten", in der man interessante Infos zu diesem Album kommt.<br>Mit "Kayleigh" konnte die Band 1985 einen großen Hit landen, allerdings wissen die wenigsten, dass dieser Song Teil eines größeren Ganzen ist. Auf dem Konzeptalbum "Misplaced Childhood" setzt sich die Band Marillion mit dem großen Thema Kindheit auseinander - mit all ihren Enttäuschungen, aber auch euphorischen Momenten.<br>Als Vertreter des sogenannten Neo-Prog waren Marillion in den 80ern vor allem für komplexe Songstrukturen und dem theatralischen Auftreten ihres Sängers Fish bekannt - mit "Miscplaced Childhood" hatte sich die Band endgültig auf internationaler Bühne etabliert.<br>Wir sprechen über die traurige Geschichte hinter dem Song "Kayleigh", warum Marillion oft als die "zweitbesten Genesis" bezeichnet wurden und wie die Band 1988 einen nachhaltigen Eindruck in der DDR hinterlassen hatte.<br><br> https://open.spotify.com/episode/60NBdba5AHTpK2LJqaafdS?Last edited: 24.03.2023 17:42 |
| ****** eines der grössten konzeptalben - bis heute! und Kayleigh kennt wohl jeder, der was von rockmusik versteht... |
| ****** ... insgesamt ist das für mich ein riesiges Album ... vielleicht ist es etwas 'glattpoliert' und einzelne Titel sind sicher nicht genial, aber im Gesamtkonzept ist es klasse Musik und einfach ausgezeichnet ... |
| **** Gutes Album (4,08), ein echter Klassiker der Musikgeschichte, in meinen Augen insgesamt aber nicht überragend. Mir gefällt der weniger erfolgreiche Nachfolger "Clutching at straws" sogar noch einen Tick besser.<br><br>Bewertet: Classic "Misplaced Childhood" + "Lady Nina" und "Freaks" vom Digital Remaster.<br><br>Album-Bilanz: 4 starke, 6 durchschnittliche und 2 schwache Songs<br><br>Highlights:<br><br>* Kayleigh<br>* Heart of Lothian<br>* Childhoods End?<br>* Lady Nina (Single B-Seite vom Digital Remaster) Last edited: 03.02.2012 21:40 |
| ****** ...sehr sehr gut... |
| ***** Einmal "sehr" gut reicht, aber die frühen Genesis-Alben waren noch besser. |
| **** <br>****<br><br>Ihr wohl erfolgreichstes Album! <br>War #1 in UK und über 40 Wochen in den Charts. |
| ***** ein starkes Album ohne wenn und aber |
| ****** Es ist für mich nicht das überstrahlende Werk von Marillion. Klar, es verbindet viele Elemente des zu dem Zeitpunkt nahezu verschwundenen Progressive Rock. Ein Konzeptalbum mit roter Linie bezüglich der Thematik, dazu nahtlose Übergänge, musikalische Abwechslung, mit Bitter Suite und v.a. Blind Curve lange + vielseitige Stücke, schöne Gitarrensoli von Steve Rothery, ein starkes Keyboard, aber emotional möchte letztlich der letzte Funke bei mir nicht überspringen. A Script for a Jesters Tear nimmt mich da ganz anders mit, auch die Stücke dort empfinde ich kraftvoller und abwechslungsreicher. Trotzdem ein starkes Album, v.a. wenn man das Erscheinungsjahr miteinbezieht. Last edited: 15.12.2022 10:39 |
| ****** Diese tolle Album war 1985 in der deutschen Jahreshitparade einen Platz hinter Roger Whittaker... |
| ****** Halte mich mal kurz: Ein Ohrenschmaus für jeden Hörer des guten Musikgeschmacks. <br><br>Sicher eins ihrer besten Alben. Obs ihr bestes Album ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen (Script mindestens gleichauf), als Konzept aber sogar relativ sicher. |
| ***** super |
| ****** musikalisches meisterwerk!!! |
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