**** Die Münchener Freiheit war nie etwas anderes als eine Schlagerband, die auf jedem Faschingsball die Tanzwütigen auf die Fläche gespielt hätte. Nur geht einem der süßliche Singsang, der dauernd über die Liebe und deren unweigerliches Vergehen handelt, schnell auf den Keks. Manchmal wurde es gar unerträglich ("So lange man Träume noch leben kann").<br>Aber halt - mit "Purpurmond" haben die Schwabinger ein für ihre Verhältnisse äußerst ansprechendes Werk abgeliefert. Zwar verführt der Opener "Verlieben Verlieren" (wie oft denn noch??) schnell zum Ausschalten und sofortigen Verschrotten der CD. Doch dann wirds schon interessanter: "Die unsichtbare Welt" kommt als flotter Popsong daher, und auf "Ihr kommt zu spät" geht es NICHT um die Liebe, sondern um uns allen bekannte Zukunftsprobleme. Top das Ende: Der Titelsong ist wunderschön, einer der besten Songs der Combo, und "Wenn ein Stern vom Himmel fällt" ist zwar vom Text her kitschig, bleibt aber sofort im Ohr.<br>Also: Wer die Münchener Freiheit unbedingt in seinem Platten-(CD-)Regal haben möchte, sollte sich dieses Album hineinstellen. Denn alle anderen Werke haben den Effekt wie Eisspray: Kurzfristig gefallen sie, aber die Wirkung lässt extrem schnell nach. |