****** Mit 461 Ocean Boulevard hatte sich Eric Clapton 1974 von den musikalischen Fesseln seiner Vergangenheit und der übertriebenen Erwartungshaltung des Publikums gelöst. Mit dem 1975 erschienenen Album Theres One In Every Crowd knüpft E.C. nahtlos an die Qualität seines Superalbums an, weicht es musikalisch keinen Millimeter davon ab. Wieder ist es die Mischung aus Blues und Rock, garniert mit kleinen Spritzern aus Reggae und C&W, die packt. Im Opener, dem Traditional "Weve Been Told (Jesus Is Coming Soon), bietet Eric eine unwiderstehliche Mischung aus Blues, Gospel und leichtem Rock. Besonders der Hintergrundgesang der beiden Sängerinnen Yvonne Elliman und Marcy Levy verleihen dem Stück einen unwiderstehlichen Charme. Über das faszinierende Gitarrenspiel des Meisters muß ich erst gar nichts schreiben. Seine Aufarbeitung des Gospelklassikers Swing Low, Sweet Chariot ist einfach nur geil. Der leichte Reggaerhytmus, das Wechselspiel aus Erics und Levys Gesang machen das Stück äußerst unterhaltsam. Als Singleauskopplung war Swing Low, Sweet Chariot im Frühsommer 1975 ein Top 20 Hit in England. Little Rachel bietet soliden Bluesrock, der allerdings nicht weiter auffällt. Das Eric Clapton auch packende Reggaesongs schreiben kann, beweist er mit Dont Blame Me, das so klingt wie I Shot The Sheriff/Part 2. Selbst Sheriff-Autor Bob Marley hat zum damaligen Zeitpunkt keine besseren Stücke geschrieben. The Sky Is Crying aus der Feder von Elmore James bietet einen unglaublich geilen Blues. Live müßte dieses Stück ein unglaublicher Kracher sein. Musikalisch erinnert diese Prachtnummer etwas an grandiose Bluesnummern von Led Zeppelin. Packend ist auch Erics Version von Mary McCrearys Singin The Blues. Das auch Eric in der Lage ist, packende Nummern zu schreiben, beweist er mit dem Blues Better Make It Through Today, dem poppigen Pretty Blue Eyes, High und Oppsosites. Wie alle Stücke auf dem Album sind auch diese Stücke wenig spektakulär aufgemacht, glänzen aber durch ihre kompositorische Dichte und dem virituosen Spiel aller beteiligten Musiker. Theres One In Every Crowd ist ein wirklich sehr schönes Album von zeitloser Klasse, daß sich mühelos mit den bekannten Werken Eric Claptons messen kann. |