****** Also, wer bei dieser "Ballade" einschlafen kann, braucht sicher einen neuen Wecker. ;-)<br><br>Sicher, es fängt arg harmonisch-melancholisch an, dass einem durchaus das Wort "Kitsch" in den Sinn kommt...<br><br>Doch wieder einmal ist der Song ohne Text und genaues Hören nicht zu erschließen.<br>Es geht um einen Menschen, der von seinem Partner immer wieder durch unvermittelte Nähe, der er offenbar nichts entgegenzusetzen hat und der er hilflos ausgeliefert ist, gequält und anschließend wieder verlassen wird. Der Sänger hält dies nicht aus. Er kann - aus welchem Grund auch immer - nur einmal lieben ('you're the first and the last time that I'll ever try'). Dann kommt eine ziemlich kryptische Strophe, bei der der Sänger seine Hilflosigkeit beschreibt: Er ist wie ein Tanzbär, der seine Leine braucht, doch sie - wer immer das ist - kommen, um ihn zu zerstören mit ihren Bomben, ihren Worten und Lügen.<br><br>Nach ca. 2:30 Minuten jedoch beginnt der rockige Teil, der mit einer Anklage beginnt, einer Schuldzuweisung: "Jeder meiner Versuche endet in einem Scheitern, und du merkst es nicht. Was wir hatten, kann nicht alles gut machen". <br>Und so gipfelt der Song in den Sätzen "you take me out (= 'du zerstörst mich') "I'll say goodbye". <br>Jepp, der Mann hat genug vom Leben.<br>Doch selbst beim Vollzug des sich anschließenden Selbstmords ("while the shots (are) still ringing out") wird er offenbar noch vom Gedanken an den Partner gequält.<br>Dieser Moment des Schusses, der Schüsse scheint nach 3:45 Minuten gekommen zu sein, denn die Musik kippt nun in schräges, nur schwer zu ertragendes Gitarrengekreische um, das dann bis zum Ende des Songs anhält und langsam in die Stille weicht, wie ausblutendes Leben.<br><br>Das ist so gelungen schlüssig ins Musikalische umgesetzt, dass ich - auch wenn ich die Thematik als beinahe unerträglich melodramatisch empfinde - knappe 6 Sterne für angemessen halte. |