**** 1973 befand sich David Bowie nach den Erfolgen der LPs The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars und Aladdin Sane sowie der Singlehits Starman, The Jean Genie und Drive-In Saturday auf dem ersten Höhepunkt seiner Karriere. Zu diesem Zeitpunkt hätte er alles veröffentlichen können, seine große Anhängerschaft hätte es gekauft. Nach diesen Kriterien ist wohl sein 73er Werk Pin-Ups entstanden, sein wohl schwächstes Album der 70er Jahre. Nicht, daß Pin-Ups schlecht wäre, aber gemessen an seinem von ihm in den letzten Jahren geschaffenen sehr hohen Standart ist es einfach nur Durchschnitt. Fast drängt sich die Vermutung auf, daß es hier um ein Werk handelt, das eher den kommerziellen Denken der Plattenfirma als seinen eigenen künstlerischen Ambitionen entspricht. Wie gesagt, David Bowie befand sich 1973 auf dem ersten Höhepunkt seiner Karriere und da ließ sich mit seinem Namen viel Geld verdienen (man denke nur an die Erfolge der als Singles wiederveröffentlichten The Laughing Gnome und Life On Mars). Auf Pin-Ups spielen David Bowie und seine Band 12 Rockstandarts der 60er Jahre nach, von denen 11 davon über das Niveau einer Coverversion nicht hinaus gehen: Rosalyn, Here Comes The Night, I Wish You Would, See Emily Play, Everythings Alright, I Cant Explain, Friday On My Mind, Dont Bring Me Down, Shapes Of Things, Anyway, Anyhow, Anywhere und Where Have All The Good Time Gone. Mit Sorrow beinhaltet Pin-Ups allerdings einen fast magischen Moment. Mit dem sanften mit einer Geige und den herrlichem, von David gespielten Saxophon beweist er, daß er auch Fremdmaterial exzellent einspielen kann. Völlig zurecht war Sorrow im Herbst 1973 in England ein Tophit. Im Großen und Ganzen ist Pin-Ups nicht der Rede wert und höchstens für echte Bowie Fans von Interesse und Wert. |