***** Einer der absoluten Höhepunkte des Glamrock war die amerikanische Rockband Alice Cooper. Die Gruppe bestand aus dem Sänger Vincent Furnier, Michael Bruce (Gitarre, Keyboards), Glen Buxton (Gitarre), Dennis Dunaway (Baß) und Neal Smith (Schlagzeug). 1970 erschienen ihre ersten beiden Alben Prettiest For You und Easy Action, die zwar keine großen Erfolge wurden, mit der sich die Gruppe als sogenannte Undergroundband eine treue und sehr zahlreiche Fangemeinde schaffen konnte. Die Gruppe bot sehr aggressiven Rock, dazu eine spektakuläre Bühnenshow, die ihresgleichen suchte. Vincent Furnier identifizierte sich dermaßen mit seiner Rolle, daß er sich nur noch Alice Cooper nannte. Er malte sich wild und teuflisch an, trat mit einer Schlange auf und ließ sich als Höhepunkt der Shows auf der Bühne hängen bzw. köpfen (Das Konzept einer Horrorshow war nicht neu, denn bereits in den frühen 60er Jahren hatte der britische Musiker Screaming Lord Hutch etwas ähnliches geboten, allerdings ohne Erfolg). Sänger und Frontman VincentBei einer derartigen für das Publikum attraktiven Konstellation ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. 1971 war es soweit, mit der Single Im Eighteen landeten sie im Frühjahr ihren ersten US-Hit. Mit dem dritten Album Love It To Death legte die Gruppe entsprechend nach. Mit einer sehr gelungenen Mischung modisch aufgepeppten RocknRoll und Psychedelic boten sie einen sehr zeitgemäßen Rock, wobei sie vor allem in den langen Stücken voll überzeugen. Das Album beginnt mit Caught In A Dream, einem gradlinigen Rocker, der ihnen im Frühsommer 1971 den zweiten US-Hit bescherte. Im Eighteen, ihr erster Hit, ist der Prototyp des Rocksongs der frühen 70er Jahre. Alices markanter Gesang, die schrille Mundharmonika im Intro, unglaublich aggressive Gitarrenbreaks und die sakrale Orgel am Schluß machen das Stück ziemlich einzigartig. Ihre Liveversionen von Im Eighteen sind unübertroffen (wer jemals ihren Auftritt im Beatclub 1971 mit Im Eighteen gesehen hat, der weiß, wovon ich spreche). Long Way To Go ist ein grundsolider, treibender Rocker. Ein echter Höhepunkt des Albums ist das 9 Minuten lange Black Juju. Hier greift die Kombination aus Hardrock und Psychedelisch perfekt. Michael Bruces Keyboardspiel erinnert an die frühen Pink Floyd und schafft eine geheimnisvoll, gespenstisch anmutende Atmosphäre, die durch Alice Coopers Gesang um einiges verstärkt wird. Eine ähnliche Atmosphäre schaffte damals nur Black Sabbaths Ozzy Osbourne. Its My Body und Hallowed Be My Name sind zwei solide Rocker, die allerdings nicht weiter auffallen. Das etwas düstere Second Coming erinnert in seiner Stimmung schon etwas an die späteren Alice Cooper Werke. Mit sanften Klängen beginnt Ballad Of Dwight Fry, das sich aber nach und nach in düstere Regionen orientiert. Gerade Alices streckenweise paranoid klingende Stimme gibt dem Stück eine unglaubliche Note. Interessant ist Sun Arise, das sich musikalisch zwischen Hardrock und leichtem Psychedelic bewegt, während der Gesang etwas an Country & Western erinnert. Alles in allen ist Love It To Death ein sehr gutes Album, auch wenn es hier und da einige kleine Unebenheiten gibt. Das trübt aber wenig den positiven Gesamteindruck. |